Der Begriff Physiotherapie umfasst unterschiedliche Therapieformen wie zum Beispiel die Durchführung gezielter Bewegungen zur Kräftigung von Muskulatur und Sehen oder auch den Einsatz von therapeutischen Geräten. Das Therapieziel richtet sich nach der Grunderkrankung Ihres Tieres, aber in jedem Fall sollen Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit erhalten, beziehungsweise wieder ermöglicht werden. Dazu wird die Muskulatur während der Behandlungen gezielt gestärkt, betroffene Gelenke werden mobilisiert und vorhandene Blockaden gelöst.
Bewegungstherapie: Übungen zur Stärkung von Muskulatur, Sehnen und Gelenken und zur Verbesserung der Körperwahrnehmung und Balance um Verletzungen präventiv zu vermeiden.
Elektrische Reizstromtherapie (TENS): Nervenstimulation über die Haut zur Schmerzreduktion.
Laser (Klasse 4-Veterinär-Laser): Elektromagnetischen Wellen des Lasers bewirken eine Schmerzreduktion und beschleunigen Heilungsprozesse, wie z.B. nach Verletzungen (Sehnenverletzungen), nach Operation, bei Wunden, Ödemen oder zur Unterstützung bei Arthrosen.
Schallwellen-Vibrationstherapie: Vibrationen des Schallwellengerätes regen über eine tiefgreifende Gewebestimulation körpereigene Mechanismen an und unterstützen die Rehabilitation.
Mittels manueller Therapie werden Funktionsstörungen des Bewegungsapparates behandelt. Diese Methode arbeitet mit speziellen Handgriffen und Techniken zur Mobilisation von Gelenken und der zugehörigen Muskulatur.
Eine Form der manuellen Therapie ist die Massage, eine der ältesten Heilmethoden. Beim Massieren wirken Dehnungs-, Zug- und Druckreize auf die Haut, das darunter liegende Bindegewebe und die Muskulatur. Massagen eignen sich insbesondere bei Verspannungen der Muskulatur, Verklebungen von Faszien und zum Lösen von Narbengewebe.
Eine Spezialmassage stellt die manuelle Lymphdrainage dar. Durch sehr sanfte Streichbewegungen entlang der Lymphbahnen wird der Lymphfluss im gesamten Körper angeregt. Anwendung findet diese Massagetechnik vor allem bei Ödemen und Schwellungen nach Zerrungen und Sehnenverletzungen etc. Auch bei Stoffwechselstörungen (Verdauungsstörungen beim Hund, Hufrehe und EMS beim Pferd) ist die Lymphdrainage eine ausgezeichnete Unterstützung zur Anregung des Stoffwechsels.
Osteopathie ist keine neuartige Behandlungsmethode, sondern vielmehr eine ganzheitliche Betrachtung des lebendigen Organismus. In der Osteopathie wird der Körper als Einheit betrachtet der die Fähigkeit zur Selbstheilung besitzt.
Der Arzt Andrew Taylor Still ist der Begründer der Osteopathie. Er erkannte dass viele Erkrankungen durch eine eingeschränkte Beweglichkeit („Blockaden“) in Gelenken, Muskeln und Organen verursacht werden.
In der Osteopathie wird insbesondere den Faszien eine große Bedeutung zugeordnet. Faszien sind ein Bindegewebsnetz das den gesamten Körper durchzieht und sämtliche Gewebe und Organe umgibt und den Organismus in seiner Form hält und ihm Stabilität verleiht. Sie dienen neben der Stabilität auch dem Nährstoffaustausch zwischen den Geweben und sind reich an Nervenendigungen die Informationen aus dem Körper an das Nervensystem weiterleiten. Diese sogenannten Rezeptoren in den Faszien erkennen die Bewegung und Stellung des Körpers im Raum und ermöglichen damit die Körperwahrnehmung. Eine gute Körperwahrnehmung ist die Voraussetzung um den Körper vor Schädigung durch falsche oder übertriebene Bewegung zu schützen.
Störungen in einer Faszie können sich ganzheitlich im Körper negativ auswirken!
Eine gute Körperwahrnehmung („Propriozeption“) setzt gesunde Faszien voraus!
Bei der osteopathischen Untersuchung wird ihr Haustier im Stehen und Gehen beurteilt und anschließend ausführlich abgetastet. Dabei werden Blockaden in Gelenken, in Organen und im Fasziengewebe gesucht und mit manuellen Techniken gelöst.
Sollte eine Therapie mittels osteopathischer Mobilisationstechnik nicht ausreichen, kombiniere ich die Therapie mit physiotherapeutischen Mitteln wie beispielsweise Massagetechniken oder physiotherapeutischen Hilfsmitteln (Laser, Schallwellen, Strom, Faszienrollen, Kinesiotapes u.a.).
Die Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin. Die chinesische Lehre geht davon aus dass jedes Lebewesen eine Lebensenergie (Qi) besitzt die auf definierten Bahnen (Meridiane) durch den Körper zieht und bei deren Störung Krankheiten begünstigt werden. Bei der therapeutischen Anwendung der Akupunktur werden Bereiche entlang dieser Meridiane (Akupunkturpunkte) aktiviert. Akupunkturpunkte befinden sich häufig an Stellen wo Nerven durch die Faszien (Bindegewebsschicht unter der Haut) austreten und daher eignet sich die Akupunktur auch insbesondere zur Therapie von akuten und chronischen Schmerzzuständen.
Dazu werden dünne Akupunkturnadeln durch die Haut gestochen um die Akupunkturpunkte zu aktivieren. Bei empfindlichen Patienten verwende ich einen Laser für eine schmerzfreie Akupunktur. Mittels der besonders schonenden Variante, der Akupunktmeridianmassage, können je nach Krankheitsbild unterschiedliche Meridianbahnen nachgefahren und die Energiebahnen aktiviert werden. Diese Therapieform ist insbesondere für Pferde geeignet.
Eine Spezialform ist das Dry Needling zur Behandlung von schmerzhaften Verhärtungen der Muskulatur (Triggerpunkte) oder Faszienverklebungen. Dabei werden Akupunkturnadeln direkt in die Muskulatur gestochen um die Sauerstoffversorgung und Durchblutung im behandelten Gewebe zu steigern und Verspannungen damit nachhaltig zu lösen.
Zur Sichtbarmachung von Entzündungen oder zur Objektivierung vom korrekten Sitz der Ausrüstung am Pferd habe ich eine Wärmebildkamera dabei.